Unter der südlichen Sternenkuppel der türkischen Mittelmeerküste, bei einem Open-Air-Konzert im antiken Theater von Ephesus, begegnen sich zwei Welten: Maren Wedemark, Sozial- und Suchtberaterin, das Produkt akademischer Lebensenge der neudeutschen Gruppenuniversität, und Wolfgang Hirsch, Professor für Germanistik an der Universität von Ankara, Repräsentant einer vergangenen deutsch-jüdischen Hochkultur. An den Figuren des Romans, ihren Wünschen, Befindlichkeiten und Handlungen, macht der Autor die Spannung zwischen diesen beiden Welten sichtbar: Was vordergründig als Liebesgeschichte geschildert wird, ist auf der Symbolebene die hypothetische Schicksalsfrage für (nicht nur) das deutsche Kultur- und Geistesleben. Dabei werden - mit einem Augenzwinkern - in vielen manifesten und verborgenen Bezügen Elemente und Anklänge aus der Goethewelt aufgerufen und eröffnen so dem literaturkundigen Leser einen weiten Evokationsraum, in dem er, wie beim Drehen eines Vexierbildes, seine eigenen Figuren und Bilder finden kann. |